News June 2013

 

   
Jun 30, 2013 Edward Snowden sucht verzweifelt Asyl
  Der Whistleblower Edward Snowden ist noch immer auf der Flucht vor der US-Justiz. Die amerikanischen Behörden hatten einen internationalen Haftbefehl wegen Spionage gegen ihn erlassen und seinen Pass für ungültig erklärt. Der 30-Jährige hatte sich im Mai nach Hongkong abgesetzt und die weltweite Überwachung des Internets durch britische und amerikanische Geheimdienste enthüllt. Snowden hatte als unter anderem als Computerfachmann für die CIA und die NSA gearbeitet. Zuletzt war er bei der Beratungsfirma Booz Allen Hamilton als Systemadministrator im Auftrag der NSA angestellt. Dort hatte er Zugang zu Daten und Geheimdokumenten der NSA und zu Informationen über die Telefon- und Internetüberwachungsprogramme der US-Geheimdienste. Von Hongkong aus verschickte Snowden geheime Dokumente an die Washington Post und an den Guardian, die seine Geschichte am 6. Juni zunächst anonym veröffentlichten. Drei Tage später bekannte sich Snowden öffentlich als Quelle der Datenweitergabe. Am 21. Juni flog Snowden von Hongkong nach Moskau. Von dort wollte er über Kuba nach Ecuador reisen, wo er politisches Asyl beantragt hatte. Die ecuadorianische Regierung hatte Snowden zwar die Flüchtlingspapiere ausgestellt, damit er Hongkong verlassen konnte, bezeichnete das aber im nachhinein als Fehler. Snowdens ungültiger Pass und mögliche Sanktionen gegen Durchreiseländer könnten ihn an einer Weiterreise hindern. Snowden hat in zwanzig Ländern einen Asylantrag gestellt, bis jetzt aber keine positive Antwort erhalten. Auch Deutschland lehnte sein Aufnahmegesuch ab, weil sich Snowden als politisch Verfolgter nicht auf deutschem Boden befindet.
 
 
 
Jun 23, 2013 Barack Obama besucht Deutschland
  US-Präsident Barack Obama landete am 18. Juni mit seiner Familie auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Dort wurde er vom deutschen Bundesaußenminister Guido Westerwelle begrüßt. Obama übernachtete mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im Ritz-Carlton-Hotel am Potsdamer Platz. Am Morgen des 19. Juni wurde Obama vom deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit militärischen Ehren im Schloss Bellevue empfangen. Anschließend traf er Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt. Merkel sprach dort mit Obama auch über die Internet-Überwachung und das umstrittene Programm Prism, mit dem der amerikanische Geheimdienst Internetnutzer ausspäht. Außerdem ging es um den Konflikt in Syrien, die Lage in Afghanistan, den Drohnenkrieg und den transatlantischen Handel. Während Obama politische Gespräche führte, besichtigte seine Ehefrau mit den Töchtern Malia und Sasha die deutsche Hauptstadt. Am Nachmittag hielt der US-Präsident eine Rede vor geladenen Gästen am Brandenburger Tor. Darin forderte er, die Zahl der amerikanischen und russischen Atomwaffen um ein Drittel zu senken. Weitere Themen in seiner Rede waren der Kampf gegen den Terrorismus, der Klimawandel und die Förderung von demokratischen Werten in anderen Teilen der Welt. Während Obamas Besuch in der deutschen Bundeshauptstadt galten strengste Sicherheitsvorkehrungen: Die Berliner Innenstadt wurde weiträumig abgesperrt. Gullydeckel wurden verschweißt. Scharfschützen bezogen ihre Posten auf Dächern rund um das Ritz-Carlton-Hotel. Gepanzerte Fahrzeuge fuhren auf. Auch der Luftraum über Berlin wurde bei Obamas Landung gesperrt.
 
   
   
Jun 16, 2013 Die Folgen der Jahrtausendflut in Deutschland
  Die Flut zieht sich langsam zurück, aber trotzdem besteht in einigen Hochwassergebieten Deutschlands noch immer die Gefahr, dass aufgeweichte Deiche brechen. Ein Dammbruch ereignete sich in Fischbeck in Sachsen-Anhalt. Durch eine 90 Meter lange Öffnung im Elbdeich flossen 1000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ins Hinterland. Fischbeck und zahlreiche andere Dörfer mussten evakuiert werden. Um das Loch im Damm zu schließen, wählte man eine ungewöhnliche Methode. Drei ausrangierte Lastkähne wurden in der Elbe gesprengt und auf den Grund des Flusses versenkt. Durch das heiße Sommerwetter drohen den Menschen in den Hochwassergebieten nun Mückenplagen und Seuchen. An den Ufergebieten schimmen Müll und Treibgut. In warmen Tümpeln und Wasserlachen bilden sich Krankheitserreger. Auch der braune Flussschlamm muss entfernt werden, bevor er hart wie Beton wird. Außerdem klagen Landwirte über große Ernteeinbußen. Mittlerweile diskutieren Politiker über eine Finanzierung der Fluthilfe. Eigentümer, die in einem Hochwassergebiet wohnen, können sich gegen einen jährlichen Betrag von 400 bis 450 Euro gegen Elementarschäden versichern lassen. Doch die meisten Hausbesitzer müssen die Flutschäden selbst zahlen, weil sie keine Versicherung haben. Durch einen Spendenmarathon für Flutopfer im Fernsehen ist bisher ein Betrag von rund acht Millionen Euro eingegangen. Eine Pflichtversicherung gegen Flutkatastrophen lehnen Versicherer jedoch ab. Stattdessen fordern sie mehr Investitionen in den Hochwasserschutz. Dieser machte sich in Hitzacker in Niedersachsen bereits bezahlt. Eine Schutzwand bewahrte die Altstadt vor der Flut.
 
   
   
Jun 09, 2013 Dramatisches Hochwasser in Deutschland
  Tagelange Regenfälle ließen den Hochwasserpegel in Deutschland bedrohlich ansteigen. Schuld war ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa. Die Hochwassergebiete befinden sich im Süden und Osten Deutschlands. In Sachsen stieg die Mulde über die Ufer und überflutete Teile der Kleinstadt Grimma. In Bayern wurde in den Städten Rosenheim und Passau Katastrophenalarm ausgerufen. In Passau setzte die Donau die Altstadt unter Wasser. Der Pegel stieg auf 12,89 Meter und übertraf damit sogar den der Rekordflut von 1954. In Thüringen sind besonders die Städte Greiz, Gera und Jena betroffen. Nun rollt die Hochwasserwelle von der Moldau über die Elbe nach Norden. Wegen anhaltender Zuflüsse aus dem Süden Tschechiens werden Pegelstände über den Werten der Jahrhundertflut von 2002 erwartet. Zahlreiche Städte sind bereits teilweise überschwemmt, darunter auch Leipzig, Dresden, Magdeburg und Meißen. In den Hochwassergebieten blieben vielerorts Schulen geschlossen. Straßen und Autobahnen mussten gesperrt werden, es kommt zu Verspätungen und Zugausfällen im Bahnverkehr. Zehntausende Helfer von Feuerwehren, Bundeswehr, Polizei, Bundespolizei und anderen Hilfsorganisationen sind im Einsatz. Sie verstärken Dämme und helfen bei der Versorgung der Evakuierten. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte den Flutopfern Soforthilfen des Bundes in Höhe von 100 Millionen Euro zu. Auch in Deutschlands Nachbarländern Österreich, Polen und Tschechien leiden Menschen unter dem Hochwasser. Mindestens 17 Menschen kamen bei Erdrutschen und Überschwemmungen ums Leben. Im Prager Zoo mussten rund tausend Tiere in Sicherheit gebracht werden.
 
   
   
Jun 02, 2013 Lovelyn Enebechi wird Germany's Next Topmodel
  Am 30. Mai fand das Finale der Castingshow Germany's Next Topmodel statt. Vier Anwärterinnen kämpften in der SAP-Arena in Mannheim um den Titel. Die Juroren Heidi Klum, der Artdirector Thomas Hayo und der mexikanische Fotograf Enrique Badulescu entschieden sich am Ende für die 16-jährige Lovelyn Enebechi aus Hamburg. Das aufgeschlossene Mädchen mit dem exotischen Aussehen stammt aus einfachen Verhältnissen. Lovelyns Mutter ist Deutsche und arbeitet als Zahntechnikerin, ihr nigerianischer Vater arbeitet als Lagerist. Früher bekam sie von ihren Eltern nur 20 Euro Taschengeld im Monat. Jetzt erhält Lovelyn einen Modelvertrag mit einer garantierten Vergütung von 250.000 Euro und ein Auto der Marke Opel Adam. Bereits vor dem Finale ergatterte sie einen lukrativen Job in einem TV-Werbespot des Autoherstellers Opel. Mit dem Geld will sie ihr Zimmer neu gestalten, sich eine Lederjacke kaufen und die Familie ihres Vaters unterstützen, die in Afrika lebt. Die hübsche Lovelyn, die eigentlich Abitur machen und anschließend Pädagogik studieren wollte, möchte jetzt erst mal im Modelgeschäft durchstarten. Sie will die internationalen Laufstege erobern und auf den Titelseiten der Modemagazine erscheinen. Deshalb plant sie, zunächst ein Jahr mit der Schule zu pausieren und ihr Abitur später nachzuholen. Ihre Mutter macht sich nun Sorgen darüber, dass ihre Tochter die Schule auf einmal gar nicht mehr so wichtig nimmt. Sie hofft, dass Lovelyn erst mal nicht auszieht, sondern vorläufig weiter bei ihren Eltern wohnen bleibt.