News April 2013

 

   
Apr 28, 2013 Uli Hoeneß hinterzieht Steuern
  Uli Hoeneß hat Steuern in Millionenhöhe hinterzogen. Seit mehr als zehn Jahren hat der Präsident des Fußballvereins FC Bayern München ein Konto in der Schweiz mit einem beträchtlichen Vermögen. Doch die anfallende Kapitalertragssteuer zahlte er dem deutschen Fiskus nicht. Der 61-Jährige hoffte auf ein Steuerabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz, was aber nicht zustande kam. Daher wurde Hoeneß von seiner in Zürich ansässigen Privatbank gewarnt. Mitte Januar zeigte er sich daraufhin selbst an, denn üblicherweise wird man im Falle einer Selbstanzeige in Deutschland nicht bestraft. Trotzdem wurde bereits am 20. März ein Haftbefehl gegen Hoeneß erlassen. Mögliche Gründe wären Verdunklungs- oder Fluchtgefahr. Hoeneß, der mit seiner Frau ein Haus am Tegernsee bewohnt, wurde schließlich gegen eine Kaution von 5 Millionen Euro freigelassen, obwohl die Staatsanwaltschaft anfangs 7 Millionen gefordert hatte. Die Steueraffäre wurde durch eine undichte Stelle in den zuständigen Ämtern bekannt. Hoeneß selbst darf sich zu diesem schwebenden Verfahren nicht äußern. Der einstige Fußballstar kündigte jedoch an, einige Medien verklagen zu wollen, die über den Steuerbetrug berichtet hatten. Der sozial engagierte Uli Hoeneß ist auch Unternehmer. Er hat eine Wurstfabrik, die aber bei weitem nicht soviel Gewinn abwirft. Hoeneß sagte einmal, dass er offen für Aktienkäufe sei. Er soll mit Millionenbeträgen an der Börse spekuliert haben. Die Steuerschuld beläuft sich auf mindestens 3,2 Millionen Euro. Seinen Posten als Aufsichtsrat des FC Bayern will Hoeneß nicht räumen. Gegner fordern jedoch, dass er sein Amt als Präsident vorläufig ruhen lassen soll.
 
 
 
Apr 21, 2013 Bombenattentat beim Boston-Marathon
  Am Nachmittag des 15. April explodierten während des Marathonlaufs in Boston zwei Sprengsätze in der Nähe der Ziellinie. Drei Menschen starben, darunter auch ein achtjähriger Junge. Über 180 Anwesende erlitten teils schwere Verletzungen. Die Bomben enthielten Metallsplitter von Schnellkochtöpfen, Kugellager und Nägel, die den Verletzten herausoperiert werden mussten. Einigen Opfern, denen durch die Wucht der Explosionen Gliedmaßen abgerissen wurden, mussten auch Arme und Beine amputiert werden. US-Präsident Obama versprach, die Attentäter zu finden und zur Verantwortung zu ziehen. Experten vermuteten von Anfang an einen Terrorakt, der von einheimischen Extremisten ausgeführt wurde, denn die kleinen selbstgebastelten Sprengsätze waren nicht besonders ausgeklügelt. Offenbar gab es weitere Bomben, die nicht detonierten. Das FBI und die Polizei baten auch die Bevölkerung um Mithilfe bei den Ermittlungen. Mitarbeiter von Restaurants und Geschäften in der Nähe des Anschlagsortes lieferten Bilder von Überwachungskameras. Bereits einen Tag nach dem Attentat hatte das FBI eine heiße Spur. Es stellte sich heraus, dass die aus Tschetschenien stammenden Brüder Tamerlan und Dschochar Zarnajew den Anschlag verübt haben. Während Tamerlan nach einem Schusswechsel mit der Polizei an seinen Verletzungen gestorben ist, wird der 19-jährige Dschochar im Krankenhaus behandelt. Auf der Intensivstation verlas ihm eine Richterin die Anklage wegen Gebrauchs von Massenvernichtungswaffen. Er muss mit der Todesstrafe rechnen. Offenbar hatte sein älterer Bruder Tamerlan den Doppelanschlag geplant, um den Islam zu verteidigen.
 
   
   
Apr 14, 2013 Margaret Thatcher mit 87 Jahren gestorben
  Die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher ist am 8. April an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Königin Elizabeth II sprach der Familie ihr Beileid aus. Die konservative Politikerin hatte Großbritannien von 1979 bis 1990 regiert. Die 1925 geborene Thatcher hatte zuerst in Oxford Chemie studiert und anschließend als Forscherin gearbeitet. 1951 heiratete sie den wohlhabenden Unternehmer Denis Thatcher und begann nach ihrer Heirat, Rechtswissenschaften zu studieren. Nach Abschluss des Studiums arbeitete Thatcher für kurze Zeit als Anwältin für Steuerrecht, bevor sie 1959 als Kandidatin der Konservativen ihre politische Karriere begann. Margaret Thatcher polarisierte als knallharte Reformerin die britische Nation. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte Thatcher als eine der überragenden Führungspersönlichkeiten der Weltpolitik. Der derzeitige britische Regierungschef David Cameron beklagte den Verlust einer großen Britin. Der deutsche Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl beschrieb sein Verhältnis zur "Eisernen Lady" weder als vertrauensvoll noch herzlich, sondern als Wechselbad der Gefühle. Auch die damaligen Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung seien schwierig gewesen. Aus Angst vor einem übermächtigen Deutschland lehnte Thatcher die Wiedervereinigung zunächst ab. Während der letzten Jahre litt Margaret Thatcher unter Demenz und lebte zurückgezogen. Die Beerdigung findet am 17. April statt. Die britische Regierung kündigte eine Trauerfeier mit militärischen Ehren in der Londoner St Paul's Cathedral an.
 
   
   
Apr 07, 2013 Konflikt in Korea
  Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel spitzt sich immer weiter zu. Im Februar ließ die nordkoreanische Regierung einen dritten Atomtest durchführen. Als Reaktion darauf hatte der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Pjöngjang verschärft. Daraufhin kündigte Nordkorea den Nichtangriffspakt mit dem Süden und rief den Kriegszustand aus. Da Südkorea von den USA unterstützt wird, setzte Machthaber Kim Jong Un Raketen für US-Angriffsziele in Bereitschaft. Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Kwan Jin drohte dem kommunistischen Norden mit einem Vergeltungsschlag. Im Falle einer Attacke werde Südkorea die Atomanlagen und Raketenstellungen Pjöngjangs angreifen. Die USA entsandten hochmoderne Kampfjets und zwei Kriegsschiffe nach Südkorea. Eine schwimmende und versenkbare Radarstation soll den Abschuss von Raketen aufspüren und anschließend deren Flugbahn nachverfolgen. Im Norden Japans stationierten die USA eine Drohne. Zwischenzeitlich hat die nordkoreanische Führung angekündigt, einen Atomreaktor wieder in Gang zu setzen, um Plutonium für Atomwaffen herzustellen. Ein Atomschlag gegen die USA wurde von der Militärführung offiziell genehmigt. Mittlerweile hat das nordkoreanische Außenministerium die ausländischen Vertretungen vor den Auswirkungen des Konflikts gewarnt und sie aufgefordert, Evakuierungen zu prüfen. Auch den Ausländern in Südkorea riet die nordkoreanische Regierung zur Abreise. Russlands Präsident Putin befürchtet, dass eine militärische Auseinandersetzung schlimmere Folgen haben könnte als der Reaktorunfall in Tschernobyl 1986.