News August 2012

 

   
Aug 26, 2012 Massenmörder Anders Breivik verurteilt
  Das Osloer Amtsgericht hat den norwegischen rechtsextremistischen Massenmörder Anders Behring Breivik am 24. August wegen Mordes an 77 Menschen zu 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Der 32-Jährige hatte am 22. Juli 2011 zunächst eine Autobombe in Oslo detonieren lassen, durch die 8 Menschen starben. Danach hatte er auf der Insel Utöya ein Attentat auf ein Ferienlager der sozialistischen Regierungspartei verübt, bei dem 69 Jugendliche getötet wurden. Die Anklage lautete auf Terrorismus und mehrfachen vorsätzlichen Mord, da Breivik die Anschläge mindestens seit Herbst 2009 geplant hatte. Entscheidend für das Gerichtsurteil war die Frage der Rechtsfähigkeit. Breivik selbst bestritt wiederholt, geisteskrank zu sein und gab als Grund für sein Verbrechen an, Norwegen gegen den Islam und gegen den Kulturmarxismus verteidigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft plädierte auf "unzurechnungsfähig", weil es schlimmer sei, einen psychotischen Menschen irrtümlich zu inhaftieren als einen nicht-psychotischen in eine geschlossene psychiatrische Anstalt einzuweisen. Zwei rechtspsychiatrische Gutachten kamen jedoch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Während das erste Gutachten zu dem Schluss kommt, Breivik leide an paranoider Schizophrenie, bezeichnete das psychologische Team, das Breivik im Gefängnis betreut hatte, ihn als zurechnungsfähig und gesund. Breivik wurde schließlich für zurechnungsfähig erklärt und für seine Anschläge zur Verantwortung gezogen. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete Breiviks Attentate als grausame Terrorhandlung von kaum vorstellbarer Bösartigkeit. Sein Verteidiger Geir Lippestad sagte vor dem Gericht, dass sein Mandant auf eine Berufung gegen das Urteil verzichten werde.
 
 
 
Aug 19, 2012 Assanges öffentlicher Auftritt in London
  Am 2. November 2011 hatte der High Court in London entschieden, dass der australische WikiLeaks-Gründer Julian Assange von Großbritannien nach Schweden ausgeliefert werden darf, wo er zu Sexualdelikten befragt werden soll. Assange legte anschließend eine letzte Berufung beim Supreme Court ein. Doch dieses Gericht bestätigte am 30. Mai 2012 das Urteil des High Court. Julian Assange sollte innerhalb von 10 Tagen nach Schweden ausgeliefert werden. Ein Antrag auf eine Neuaufnahme des Falls durch Assanges Verteidiger wurde jedoch am 14. Juni abgewiesen. Um seiner Auslieferung zu entgehen, flüchtete der australische Aktivist am 19. Juni in die ecuadorianische Botschaft in London und bat dort um politisches Asyl. Am 16. August teilte der ecuadorianische Außenminister mit, dass Assange in Ecuador Asyl gewährt werde. Die britische Polizei hat jedoch Anweisung, Assange sofort zu verhaften, sobald er die ecuadorianische Botschaft verlässt. Daher trat Assange am 19. August auf dem Balkon der ecuadorianischen Botschaft vor einigen Journalisten und seinen Anhängern schließlich in die Öffentlichkeit. Er bedankte sich bei dem Präsidenten Ecuadors dafür, ihm Asyl gewährt zu haben. Gleichzeitig forderte er Präsident Obama auf, die Hexenjagd auf WikiLeaks zu beenden und den mutmaßlichen WikiLeaks-Informanten Bradley Manning freizulassen. Ein WikiLeaks-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, Schweden müsse versichern, Assange niemals an die USA auszuliefern. Das schwedische Außenministerium erwiderte, dass Schweden grundsätzlich Menschen nicht an Länder ausliefere, in denen ihnen die Todesstrafe drohe.
 
   
   
Aug 12, 2012 Alkoholabsturz bei Brigitte Nielsen
  Die Schauspielerin und Sängerin Brigitte Nielsen wurde am 4. August in einem Park in Los Angeles stark alkoholisiert gesehen. Fotos dokumentieren, wie sie eine Flasche Wodka trinkt, sich übergibt, dann auf dem Rasen einschläft und später nach Hause torkelt. Das dänische Ex-Model hatte stets beteuert, dass sie ihre Alkoholsucht nach ihrer letzten Entziehungskur im Jahr 2007 überwunden hat und jetzt in einer glücklichen Beziehung lebt. Nach vier gescheiterten Ehen hatte sie 2006 den 15 Jahre jüngeren sardischen Barkeeper Mattia Dessi geheiratet. Mit ihm ging es privat und beruflich wieder bergauf. Mattia Dessi wurde ihr Manager und verwaltet auch ihr Vermögen. Brigitte Nielsen äußerte sich jetzt selbst zu ihrem Akoholexzess. Sie sagte in einem Interview mit der dänischen Zeitung "Ekstrabladet", dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt habe. Sie stehe zur Zeit unter Stress, sei sehr oft gereist und habe viel gearbeitet. Besonders belaste sie aber die schwere Krankheit ihrer Mutter, mit der sie nur schlecht zurechtkomme. Nach ihrem Rückfall im Park habe sie sofort Hilfe in Anspruch genommen. Brigitte Nielsen geht immer noch regelmäßig zu den Treffen der Anonymen Alkoholiker. Sie findet, dass die Fotos ihres Alkohol-Rückfalls sehr dramatisch aussehen. Der Park in Hollywood, in dem die Bilder gemacht wurden, ist für sie ein Rückzugsort. Die 49-Jährige ist ein wenig schockiert darüber, wie dieser Vorfall nun in den Medien aufgebauscht wird.
 
   
   
Aug 05, 2012 Helmut Kohl von Ehefrau isoliert
  Nach dem Tod seiner ersten Frau Hannelore heiratete der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl im Mai 2008 die promovierte Volkswirtin Maike Richter. Er hatte die 35 Jahre jüngere Frau im Kanzleramt kennengelernt. Dort hatte Maike Richter als Beamtin in der Wirtschaftsabteilung gearbeitet. Das Paar lebt zurückgezogen im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim und in Berlin. Seine neue Ehefrau schirmt Helmut Kohl von der Außenwelt ab. Sie bestimmt, wer ihren Mann besuchen und wer mit ihm telefonieren darf. Sie kontrolliert auch den Schriftverkehr. Mittlerweile hat fast niemand mehr zu ihm Kontakt, weder seine beiden Söhne noch seine Freunde und Bekannten. Einer seiner Söhne soll gesagt haben, dass sein Vater in seinem eigenen Haus wie ein Gefangener gehalten wird. Es ist einsam geworden um den 82-jährigen Ex-Bundeskanzler. Er hat nur noch wenige Freunde. Nach einer Parteispendenaffäre hatte sich unter anderem auch Angela Merkel von ihm abgewandt, obwohl Helmut Kohl ihre politische Karriere sehr gefördert hatte. Das kann Kohl seinem "Mädchen", wie er Angela Merkel immer nannte, bis heute nicht verzeihen. Maike Kohl-Richter umsorgt ihren Mann sehr liebevoll. Helmut Kohl, der inzwischen im Rollstuhl sitzt und kaum noch sprechen kann, ist auf ihre Fürsorge angewiesen. Er selbst sagte über seine jetzige Frau, dass er ohne sie wahrscheinlich nicht mehr am Leben sei. Erst durch sie sei sein Leben wieder lebenswert geworden.