News October 2011

 

   
Oct 30, 2011 Flut in Thailand
  Nach heftigen Regenfällen während der letzten drei Monate leiden die Einwohner Thailands unter den starken Überschwemmungen. Besonders betroffen sind der Norden und das Zentrum des Landes. Um die Innenstadt von Bangkok vor der Flut zu schützen, wird das Wasser um das Stadtzentrum herumgeleitet. Dadurch stehen vor allem die nördlichen Bezirke der Hauptstadt unter Wasser. Mehrere tausend Bewohner fügten sich einer neuen Evakuierungsaufforderung der Regierung. Hunderte von aufgebrachten Bürgern aus Stadtteilen im Nordosten protestierten dagegen, dass ihre Häuser für die Geschäfts- und Touristenviertel im Zentrum Bangkoks geopfert werden. Sie forderten eine Öffnung der Schleusentore, um das Wasser abzulassen. Einige von ihnen öffneten sogar einen Deich neben der Schleuse Khlong Sam Wa. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Militärpolizisten sollen nun die Schleusentore schützen. Bislang starben fast 400 Menschen in den Fluten. Neun Millionen verloren ihr Zuhause. Tausende Firmen mussten geschlossen werden, darunter auch internationale Unternehmen im Westen und Norden von Bangkok. Die weltweite IT-Produktion ist stark betroffen, da in Thailand viele Komponenten gefertigt werden. Der Schaden wird mittlerweile auf 11,8 Milliarden Euro geschätzt. Die Regierung Thailands will 21 Milliarden Euro für den Wiederaufbau bereitstellen. Davon sollen rund 3 Milliarden Euro für die Wiederherstellung von Industriegebieten verwendet werden.
 
 
 
Oct 23, 2011 Libyens Machthaber Gaddafi in Sirte getötet
  Der langjährige libysche Machthaber Muammar el Gaddafi ist tot. Das verkündete der Nationale Übergangsrat am 20. Oktober. Französische Kampfflugzeuge waren am Morgen über einen Konvoi von etwa 80 Fahrzeugen informiert worden. Nachdem sie mehrere Fahrzeuge gestoppt hatten, zerstörten Kämpfer des Übergangsrats die Fahrzeuge und holten Gaddafi heraus. Kommandeure nahmen den schwerverletzten 69-jährigen gefangen. Er starb in seiner Heimatstadt Sirte, die nach wochenlangen Kämpfen von den Aufständischen vollständig eingenommen worden war. Der Ex-Diktator wurde durch einen Kopfschuss getötet. Das gab ein Gerichtsmediziner nach der Obduktion der Leiche bekannt. Gaddafis Körper wies außerdem Schussverletzungen in Brust und Bauch auf. Sein Leichnam wurde einige Tage in einer Kühlhalle in Misrata öffentlich ausgestellt. Trotz Verwesungsgeruch standen Tausende Schlange, um den Mann zu sehen, der Libyen 42 Jahre lang terrorisiert hatte. Nach Angaben des Übergangsrats starb Gaddafi im Kreuzfeuer zwischen Anhängern und Rebellen. Offenbar wurde er aber Opfer eines Lynchmords, denn in einem Video, das im Internet veröffentlicht wurde, sagte ein junger Anhänger des Übergangsrats, er habe Gaddafi in den Kopf geschossen. Die Verantwortlichen für Gaddafis Tod sollen nun vor Gericht gestellt werden und einen fairen Prozess erhalten.
 
   
   
Oct 16, 2011 Überschwemmungen in Thailand
  Nach heftigen Monsunregen herrscht in Thailand die schlimmste Flut seit 50 Jahren. Ein Drittel des Landes ist bereits überschwemmt und wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Bislang kamen über 300 Menschen ums Leben. Besonders die Provinzen Pathum Thani und Ayutthaya sind betroffen. Nun ist auch Bangkok vom Hochwasser bedroht. Zunächst sah es so aus, als ob die Hauptstadt verschont bliebe. Allerdings ist der Wasserpegel des Flusses Chao Phraya, der mitten durch die Stadt fliesst, mittlerweile auf bedrohliche 2,39 m angestiegen. Damit die Schutzdämme aus Sandsäcken im Norden der Stadt nicht brechen, sollen sie von 2,50 m auf 3 m erhöht werden. Viele Bewohner Bangkoks kauften Sandsäcke und Lebensmittelvorräte, um sich gegen die Flut zu rüsten. Wegen der Hamsterkäufe gab es in vielen Geschäften Engpässe. In den Provinzen Nakhon Sawan und in der historischen Stadt Ayutthaya werden die Flutopfer zusätzlich von Krokodilen bedroht, die von den Wassermassen aus den Zuchtfarmen in den überfluteten Gebieten geschwemmt wurden. Die Regierung setzte eine Belohnung von 1.000 Baht für jedes eingefangene Tier aus. Zur Zeit wird eine Telefon-Hotline eingerichtet, bei der Menschen gesichtete Krokodile, Tiger und Schlangen melden können. Die Regierung plant, das Wasser schnellstmöglich in den Golf von Thailand hinauszuleiten. Die Überschwemmungen haben einen Schaden von rund 2 Milliarden Euro verursacht.
 
   
   
Oct 09, 2011 Steve Jobs mit 56 Jahren gestorben
  Der Apple-Mitbegründer Steve Jobs starb am 5. Oktober an einer Krebserkrankung. Als Baby wurde er kurz nach seiner Geburt von Paul und Clara Jobs adoptiert. Seine leiblichen Eltern, zwei 23-jährige Studenten, konnten damals nicht für seinen Unterhalt sorgen. Nach seinem High-School-Abschluss begann Jobs zunächst ein Studium am Reed College in Portland, brach es aber bereits nach einem Semester ab und besuchte nur noch Seminare, die ihn interessierten. 1976 gründete er mit Steve Wosniak die Firma Apple in der Garage seiner Adoptiveltern. Mit dem Heimcomputer "Apple II", dem ersten Rechner mit farbiger Grafik, schafften sie 1977 den Durchbruch. 1984 stellt Jobs den ersten Macintosh vor. Dieser Computer mit grafischer Benutzeroberfläche und Computermaus wurde kommerziell sehr erfolgreich. 1985 verließ Jobs Apple nach einem internen Streit und gründete die Firma NeXT. Ein Jahr später kaufte er für 10 Millionen Dollar das Computerzeichentrickfilm-Studio Pixar. Nachdem Apple 1996 seine Firma NeXT für 402 Millionen Dollar gekauft hatte, war er zunächst für Apple als Berater tätig und übernahm 1997 wieder die Geschäftsführung. Jobs führte den iMac ein, erfand den iPod, die Software iTunes, den iTunes Store, das iPhone und den iPad. Im Jahr 2004 erkrankte Jobs an Bauchspeicheldrüsenkrebs. 2009 wurde ihm eine neue Leber transplantiert. Schließlich übergab er im August 2011 aus gesundheitlichen Gründen die Firmenleitung an Tim Cook. Er hinterlässt Ehefrau Laurene, drei Kinder sowie eine uneheliche Tochter aus der Beziehung mit der Journalistin Chrisann Brennan.
 
   
   
Oct 02, 2011 Schielendes Opossum Heidi gestorben
  Am 28. September starb das Virginia-Opossum Heidi im Leipziger Zoo. Das Tier wurde wegen seines ungewöhnlichen Aussehens bekannt, insbesondere durch sein Schielen und seine vorstehenden Augen. Das Opossumweibchen wurde zusammen mit seiner Schwester Naira in freier Wildbahn geboren. Nachdem die beiden mutterlos von Wildhütern gefunden worden waren, wurden sie in einer Tierstation in den USA aufgezogen. Heidi lebte später in einem Zoo im dänischen Odense und kam im Mai 2010 in den Leipziger Zoo. Dort wurde sie seit Juli 2011 in der Tropenanlage Gondwanaland gehalten. Das Nagetier wurde vom Leipziger Zoo erfolgreich vermarktet und stieg zum Medienstar auf. Damit hat der Zoo, der sich die Vermarktungsrechte gesichert hat, wahrscheinlich mehrere Millionen Euro verdient. Nach Angaben der Zooleitung soll dieses Geld einem Nashorn-Artenschutzprogramm auf Borneo zugute kommen. Als Grund für die Fehlstellung der Augen wurde Heidis Übergewicht angegeben. Vermutlich drückte das in den Augenhöhlen eingelagerte Fett auf die Augäpfel und bewirkte ein starkes Schielen und ein Hervortreten der Augen. Durch eine Diät sollte die dreieinhalb Jahre alte Beutelratte geheilt werden. Als sie im Sommer 2011 an Arthritis erkrankte, wurde sie mit Medikamenten und Vitaminpräparaten behandelt. Als keine Besserung eintrat und das altersschwache Tier sich kaum noch bewegen konnte, wurde es eingeschläfert.