News March 2011

 

   
Mar 27, 2011 Atomkatastrophe in Japan
  Nach mehreren Explosionen im Atomkraftwerk Fukushima 1 wurden insbesondere die Reaktoren 1 bis 4 stark beschädigt. Die Kühlsysteme fielen aus. Feuerwehrmänner aus Tokio besprühten die Reaktoren zunächst mit Meerwasser, um den Reaktorkern zu kühlen und eine Kernschmelze zu verhindern. Nach der Verlegung neuer Stromkabel sollten die Kühlpumpen repariert werden. Diese Arbeiten werden zur Zeit durch radioaktiv belastetes Wasser in den Turbinengebäuden behindert. Die Regierung vermutet, dass das Wasser aus einem durch Risse beschädigten Reaktorkern sickert. Insgesamt neunzehn Arbeiter wurden mittlerweile verstrahlt. Auch außerhalb der Schutzzone von 20 km wurden erhöhte Strahlenwerte gemessen. Der Boden um das Atomkraftwerk enthält Spuren von hochgiftigem Plutonium. Greenpeace forderte daraufhin eine Ausweitung der Evakuierungszone. Am Montagmorgen erschütterte ein weiteres Erdbeben der Stärke 6,1 das Land. Japan kommt nicht zur Ruhe.
 
 
 
Mar 20, 2011 Krieg in Libyen
  Kurz nachdem sich der libysche Staatschef Gaddafi entschlossen hatte, die von den Rebellen besetzten Gebiete zurückzuerobern, beschloss der UN-Sicherheitsrat ein Flugverbot über Libyen. Um das libysche Volk zu schützen, ist bis auf den Einsatz von Bodentruppen militärisch fast alles erlaubt. Gaddafi drohte mit Vergeltungsschlägen im Mittelmeerraum, hielt sich dann aber zunächst an den Waffenstillstand. Am Morgen des 19. März griffen seine Truppen jedoch die Hafenstadt Bengasi im Nordosten des Landes an. Auf dem Sondergipfel in Paris beschlossen 22 Mitgliedsstaaten, das Flugverbot über Libyen militärisch durchzusetzen. Die französische Luftwaffe griff Fahrzeuge und Panzer der libyschen Regierungstruppen an. Zusammen mit den britischen Soldaten feuerten US-Truppen von einem Kriegsschiff aus über 100 Raketen auf Gaddafis militärische Anlagen ab. Deutschland beteiligt sich nicht an diesem Militäreinsatz. Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherte indirekte Unterstützung zu.
 
   
   
Mar 13, 2011 Naturkatastrophe in Japan
  Am 11. März wurde Japan nachmittags von einem schweren Erdbeben der Stärke 9 erschüttert. Zahlreiche Nachbeben folgten. In der Innenstadt Tokios brachen Brände aus. Eine 10 m hohe Tsunamiwelle erfasste die Küste um die Hafenstadt Sendai im Nordosten der Hauptinsel Honshu. Im Katastrophengebiet Miyagi sind wahrscheinlich mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Über 500.000 Japaner sind obdachlos. Aufgrund eines Stromausfalls konnte im Atomkraftwerk Fukushima 1 ein Reaktor nicht mehr ausreichend gekühlt werden. Die Regierung rief daraufhin den atomaren Notstand aus. Am 12. März ereignete sich eine Explosion, bei der ein Teil des Gebäudes beschädigt wurde. Dadurch trat Radioaktivität in die Umgebung aus. 200.000 Menschen wurden evakuiert. Auch bei drei weiteren Atomkraftwerken in Fukushima, Onagawa und Tokai gibt es Probleme mit der Kühlung. Es droht eine Kernschmelze, die möglicherweise bereits begonnen hat.
 
   
   
Mar 06, 2011 Deutscher Verteidigungsminister tritt zurück
  Der deutsche Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg trat am 1. März überraschend zurück. Der Rechtswissenschaftler Andreas Fischer-Lescano hatte zu Guttenberg vorgeworfen, tragende Teile seiner Dissertation wortwörtlich von anderen Autoren übernommen zu haben, ohne diese Zitate durch Fußnoten zu kennzeichnen. Zu Guttenberg bezeichnete die Vorwürfe zunächst als abstrus, gab aber später zu, gravierende Fehler gemacht zu haben. Die Universität Bayreuth entzog ihm nach einer Prüfung den Doktorgrad. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützte zu Guttenberg auch während der Plagiatsaffäre. Die Opposition und viele Wissenschaftler forderten seinen Rücktritt. Schließlich trat zu Guttenberg von allen politischen Ämtern zurück. Sein Nachfolger wurde der bisherige Innenminister Thomas de Maizière.